50 Jahre Kantonsschule Rämibühl
Rämibühl- lokal, regional, global
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Rämibühl-Areals hat der Historiker Ottavio Clavuot ein Projekt initiiert und zusammen mit weiteren Lehrpersonen realisiert: Auf der Website raemibuehl.mng.ch werden Sehens- und Denkwürdigkeiten auf dem Rämibühlareal dokumentiert und vernetzt. Erschlossen werden die Beiträge über die Liste der Objekte und der Personen sowie mit zwei Klicks auf die Objekteinträge der Karte. Eine thematische Suche erlauben die Ober- und Ordnungsbegriffe und die Verlinkungen in den Beiträgen. Bilder lassen sich durch Anklicken vergrössern.
"Das Rämibühlareal und dessen nähere Umgebung illustrieren durch die siedlungsgeografische Situation an der Nahtstelle zwischen der alten Stadt und dem einstigen Umland, durch die botanische Vielfalt des Naturraums sowie durch die Bauten mit ihren Erbauern, Nutzern und Bewohnern die politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Zürichs während der letzten 200 Jahre auf engstem Raum. Sichtbar werden der Aufschwung der bürgerlichen Gesellschaft im Zuge der Demokratisierung und der Industrialisierung, der Urbanisierung und der zunehmenden internationalen wirtschaftlichen und kulturellen Vernetzung sowie die Entwicklung vom Klassizismus über den Historismus zur klassischen Moderne. Ausgehend von ausgewählten Objekten und Biografien sollen der heutige Stadtraum, dessen Vernetzung sowie dessen Stadien und Dimensionen seiner Entwicklung als Natur- und Kulturlandschaft in realen und virtuellen Streifzügen erkundet und erlebt werden können." O.C.
Über das Jubiläum
Am 3. Mai 1971 wurde der Neubau der Kantonsschule Rämibühl offiziell eingeweiht, der bis heute dem Realgymnasium, dem Literargymnasium und dem Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium dient. Im heftig geführten Abstimmungskampf um den Baukredit hatten die Gegner das Projekt unter anderem mit dem Slogan der «falschen Schule am falschen Ort» bekämpft. In den letzten fünfzig Jahren hat sich die Kantonsschule Rämibühl unbestritten als die «richtige Schule am richtigen Ort» erwiesen. Von der zentralen Lage im Herzen Zürichs und der Nähe zu Hochschulen und Kultureinrichtungen profitierten die drei Gymnasien auf unterschiedlichste Weise.
Der nach Plänen Eduard Neuenschwanders harmonisch in das Gelände und den alten Baumbestand der ehemaligen Villengärten eingebettete, der organischen Moderne verpflichtete Schulcampus erscheint als Parklandschaft mitten in der Stadt. Der Neubau der Kantonsschule befreite die Gymnasien aus engen, veralteten und über das Quartier verstreuten Unterrichtsräumen und ermöglichte dank moderner Schulinfrastruktur, Aula und Mensa nicht nur einen zeitgemässen Schulbetrieb, sondern auch eine Öffnung der Schule gegen aussen. Seit der Eröffnung hat sich die Schulkultur gewandelt und die Grösse der Schulen stark zugenommen, doch die als flexibel einteilbare Betonskelettbauten konzipierten, im Detail sorgfältig gestalteten Gebäude haben sich als sehr anpassungsfähig erwiesen, so dass sie, ohne ihren Charakter verloren zu haben, auch heutigen Bedürfnissen entsprechen. Die Grünoase des Parks und die architektonische Qualität von Neuenschwanders Kantonsschule Rämibühl bietet allen, die auf dem Schulcampus lernen, lehren, arbeiten und sich erholen, eine hohe Lebensqualität, für die wir dankbar sind.